אֲבוֹת הַטֻּמְאוֹת, הַשֶּׁרֶץ, וְשִׁכְבַת זֶרַע, וּטְמֵא מֵת, וְהַמְּצֹרָע בִּימֵי סָפְרוֹ, וּמֵי חַטָּאת שֶׁאֵין בָּהֶם כְּדֵי הַזָּיָה, הֲרֵי אֵלּוּ מְטַמְּאִין אָדָם וְכֵלִים בְּמַגָּע, וּכְלֵי חֶרֶשׂ בַּאֲוִיר, וְאֵינָם מְטַמְּאִין בְּמַשָּׂא: Quellen-Unreinheiten1 S. Vorb. 1. sind: Das (tote) Kriechtier,2 Die in Lev. 11, 31 erwähnten 8 Kriechtiere. Ein Stückchen von einer Linsengrösse oder ein ganzes Glied derselben (wenn auch noch so klein) verunreinigt Menschen und Geräte durch Berührung. der (männliche) Samen,3 Von einem Israeliten im Alter von mindestens neun Jahren und einem Tage. der durch eine Leiche Verunreinigte,4 Ein Israelit, der durch eine Leiche verunreinigt worden, ist ein אב הטומאה; die Leiche selbst heisst deshalb אבי אבות הטומאה (Vorb. 4). der Aussätzige in den Tagen seiner Zählung,5 Nachdem der Aussätzige von seinem Aussatz geheilt ist, bringt er zwei Vögel dar, lässt sich scheren und muss dann sieben Tage ausserhalb seines Zeltes weilen (Lev. 14, 8). Diese 7 Tage heissen „seine Zählungstage“. Entsündigungswasser,6 Quelwasser, das behufs der Reinigung einer Toten-Unreinheit mit Asche von der „roten Kuh“ gemischt ist, nach Num. 19, 17. das nicht so viel ist, als man zu einer Besprengung braucht.7 Dieses Quantum wird in Para 12, 5 genau bestimmt. Diese verunreinigen Menschen und Geräte durch Berührung, ein irdenes Gerät dadurch, dass sie in dessen Hohlraum sich befinden.8 Selbst wenn sie das Gefäss nicht berühren (Vorb. 26.) Sie verunreinigen aber nicht dadurch, dass sie getragen werden.
לְמַעְלָה מֵהֶם, נְבֵלָה, וּמֵי חַטָּאת שֶׁיֶּשׁ בָּהֶם כְּדֵי הַזָּיָה, שֶׁהֵם מְטַמְּאִין אֶת הָאָדָם בְּמַשָּׂא לְטַמֵּא בְגָדִים בְּמַגָּע, וַחֲשׂוּכֵי בְגָדִים בְּמַגָּע: Höher als diese9 Der Ausdruck למעלה wird in diesem Abschnitte auch da gebraucht, wo die Unreinheit bloss in einer Beziehung schwerer, in anderer Beziehung aber leichter ist. ist [die Unreinheit von] Aas10 Von Vieh und Wild, sowohl dem zu essen erlaubten als dem unerlaubten. und Entsündigungswasser, das so viel ist, als man zu einer Besprengung braucht;7 Dieses Quantum wird in Para 12, 5 genau bestimmt. denn diese verunreinigen auch den Menschen, der sie trägt,11 Auch wenn er sie nicht berührt. derart, dass er auch die Kleider,12 Ebenso auch andere Geräte. (die er berührt)13 Während des Tragens jener Unreinheit, s. Vorb. 25. A, L und M lesen nicht במגע; ebenso Raschi in B. Batra 9 b, vgl. תוספות אנשי שם und מלאכת שלמה. verunreinigt; doch werden die Kleider nicht unrein,14 L u. N: וחסוכי בגדים. Nach Analogie von חסוכי בנים, Kinderlose (Erubin 28 a) müsste חסוכי בגדים Kleiderlose, Nackte bedeuten, was aber hier keinen Sinn gäbe. Es ist daher חסוכי בגדים als Abkürzung von חסוכי טומאת בגדים zu fassen. Der Kleider-Verunreinigung sind sie los (wörtl.: sie sind davon abgehalten), wenn man sie bloss berührt (und nicht trägt). wenn er jene bloss berührt.
לְמַעְלָה מֵהֶן, בּוֹעֵל נִדָּה, שֶׁהוּא מְטַמֵּא מִשְׁכָּב תַּחְתּוֹן כָּעֶלְיוֹן. לְמַעְלָה מֵהֶן, זוֹבוֹ שֶׁל זָב וְרֻקּוֹ וְשִׁכְבַת זַרְעוֹ וּמֵימֵי רַגְלָיו, וְדַם הַנִּדָּה, שֶׁהֵן מְטַמְּאִין בְּמַגָּע וּבְמַשָּׂא. לְמַעְלָה מֵהֶן, מֶרְכָּב, שֶׁהוּא מְטַמֵּא תַּחַת אֶבֶן מְסָמָא. לְמַעְלָה מִן הַמֶּרְכָּב, מִשְׁכָּב, שֶׁשָּׁוֶה מַגָּעוֹ לְמַשָּׂאוֹ. לְמַעְלָה מִן הַמִּשְׁכָּב, הַזָּב, שֶׁהַזָּב עוֹשֶׂה מִשְׁכָּב, וְאֵין מִשְׁכָּב עוֹשֶׂה מִשְׁכָּב: Höher als diese9 Der Ausdruck למעלה wird in diesem Abschnitte auch da gebraucht, wo die Unreinheit bloss in einer Beziehung schwerer, in anderer Beziehung aber leichter ist. ist (die Unreinheit desjenigen) der einer Menstruirenden beigewohnt hat;15 Lev. 15, 24. denn er verunreinigt das untere Lager in gleicher Art wie die Oberdecke (beim Flüssigen.)16 Es ist bloss ראשון לטומאה vgl. Vorb. 34. Höher als diese ist die Unreinheit von dem Fluss des Flüssigen, von seinem Speichel, Samen und Urin, und die des Menstruations-Blutes, denn diese verunreinigen durch Berührung und durch Tragen.17 Die Unreinheit durch Berührung ist ebenso schwer wie die durch Tragen, auch jene verunreinigt zugleich die Kleider des Berührenden; sie ist also schwerer als die in Mischna 2 genannte Unreinheit. Höher als diese9 Der Ausdruck למעלה wird in diesem Abschnitte auch da gebraucht, wo die Unreinheit bloss in einer Beziehung schwerer, in anderer Beziehung aber leichter ist. ist (die Unreinheit vom) Reitzeug des Flüssigen,18 Vgl. Vorb. 33. denn dieser verunreinigt jenes selbst, wenn es unter einem grossen Steine19 מסמא, L: מסאמא, M: מְשָמָא, Rabed im Comment. zum Sifra: מוסמא. Im Talmud Nidda 69 b wird das Wort mit ושמת in Dan. 6, 18 zusammengestellt, und es ist nach Raschi das. ein schwerer Stein, der zum Liegen bestimmt ist und nicht hin und her getragen werden kann. Die Etymologie ist unsicher (vgl. verschiedene Erkl. in den Lexicis). Vielleicht heisst אבן מְסַמָּא ein Stein, der etwas bedeckt, dem Auge entzieht, vgl. דבר הסמוי מן העין, eine Sache, die dem Auge entzogen ist (Taanit 8b). Über den Begriff s. Vorb. 21 u. 31. liegt.20 Wenn das מרכב unter einem schweren Steine sich befindet, auf dem der זב sitzt, so wird das מרכב unrein und verunreinigt wieder jeden, der sich auf jenen Stein setzt, obgleich der Stein selbst nicht die Unreinheit annehmen kann (Vorb. 15). Höher als die Unreinheit des Reitzeugs ist die des Lagers, dessen Berührung gleiche Wirkung hat wie dessen Tragung.21 Sowohl dessen Träger als der, welcher es berührt, werden samt den Kleidern unrein. Höher als die Unreinheit des Lagers ist die des Flüssigen; denn er bewirkt die Unreinheit des Lagers, aber das Lager kann nicht eine Lager-Unreinheit bewirken.22 Wird ein vom זב verunreinigtes Lager auf ein anderes Lager gelegt, so ist letzteres bloss ראשון לטומאה.
לְמַעְלָה מִן הַזָּב, זָבָה, שֶׁהִיא מְטַמְּאָה אֶת בּוֹעֲלָהּ. לְמַעְלָה מִן הַזָּבָה, מְצֹרָע, שֶׁהוּא מְטַמֵּא בְּבִיאָה. לְמַעְלָה מִן הַמְּצֹרָע, עֶצֶם כַּשְּׂעֹרָה, שֶׁהוּא מְטַמֵּא טֻמְאַת שִׁבְעָה. חָמוּר מִכֻּלָּם, הַמֵּת, שֶׁהוּא מְטַמֵּא בְאֹהֶל, מַה שֶּׁאֵין כֻּלָּם מְטַמְּאִין: Höher9 Der Ausdruck למעלה wird in diesem Abschnitte auch da gebraucht, wo die Unreinheit bloss in einer Beziehung schwerer, in anderer Beziehung aber leichter ist. als die Unreinheit des Flüssigen ist die einer am Blutfluss leidenden Frau; denn sie verunreinigt den ihr Beiwohnenden.23 So dass er 7 Tage unrein ist (Lev. 15, 24). Dagegen wird die Frau, der ein זב beigewohnt, nur bis zum Abend unrein (nach Sabim 5, 2). Höher9 Der Ausdruck למעלה wird in diesem Abschnitte auch da gebraucht, wo die Unreinheit bloss in einer Beziehung schwerer, in anderer Beziehung aber leichter ist. als die Unreinheit der Flussleidenden ist die des Aussätzigen; denn er verunreinigt (ein Haus) durch hineingehen.24 Nach Vorb. 28. Diese Vorschrift gilt aber nicht für die „Zählungstage“ des Aussätzigen, oben Note 5. Höher9 Der Ausdruck למעלה wird in diesem Abschnitte auch da gebraucht, wo die Unreinheit bloss in einer Beziehung schwerer, in anderer Beziehung aber leichter ist. als die Unreinheit des Aussätzigen ist die eines Totenknochens von der Grösse eines Gerstenkorns; denn er verunreinigt auf sieben Tage.25 Denjenigen, der ihn berührt. Am schwersten9 Der Ausdruck למעלה wird in diesem Abschnitte auch da gebraucht, wo die Unreinheit bloss in einer Beziehung schwerer, in anderer Beziehung aber leichter ist. ist die Unreinheit des Toten; denn er verunreinigt durch Bedachung,26 Nach Vorb. 27 und 28. was bei allen anderen Unreinen nicht der Fall ist.
עֶשֶׂר טֻמְאוֹת פּוֹרְשׁוֹת מִן הָאָדָם. מְחֻסַּר כִּפּוּרִים, אָסוּר בַּקֹּדֶשׁ וּמֻתָּר בַּתְּרוּמָה וּבַמַּעֲשֵׂר. חָזַר לִהְיוֹת טְבוּל יוֹם, אָסוּר בַּקֹּדֶשׁ וּבַתְּרוּמָה וּמֻתָּר בַּמַּעֲשֵׂר. חָזַר לִהְיוֹת בַּעַל קֶרִי, אָסוּר בִּשְׁלָשְׁתָּן. חָזַר לִהְיוֹת בּוֹעֵל נִדָּה, מְטַמֵּא מִשְׁכָּב תַּחְתּוֹן כָּעֶלְיוֹן. חָזַר לִהְיוֹת זָב שֶׁרָאָה שְׁתֵּי רְאִיּוֹת, מְטַמֵּא מִשְׁכָּב וּמוֹשָׁב, וְצָרִיךְ בִּיאַת מַיִם חַיִּים, וּפָטוּר מִן הַקָּרְבָּן. רָאָה שָׁלֹשׁ, חַיָּב בַּקָּרְבָּן. חָזַר לִהְיוֹת מְצֹרָע מֻסְגָּר, מְטַמֵּא בְּבִיאָה, וּפָטוּר מִן הַפְּרִיעָה וּמִן הַפְּרִימָה וּמִן הַתִּגְלַחַת וּמִן הַצִּפֳּרִים. וְאִם הָיָה מֻחְלָט, חַיָּב בְּכֻלָּן. פֵּרַשׁ מִמֶּנּוּ אֵבָר שֶׁאֵין עָלָיו בָּשָׂר כָּרָאוּי, מְטַמֵּא בְמַגָּע וּבְמַשָּׂא, וְאֵינוֹ מְטַמֵּא בְאֹהֶל. וְאִם יֵשׁ עָלָיו בָּשָׂר כָּרָאוּי, מְטַמֵּא בְמַגָּע וּבְמַשָּׂא וּבְאֹהֶל. שִׁעוּר בָּשָׂר כָּרָאוּי, כְּדֵי לְהַעֲלוֹת אֲרוּכָה. רַבִּי יְהוּדָה אוֹמֵר, אִם יֵשׁ בְּמָקוֹם אֶחָד כְּדֵי לְהַקִּיפוֹ בְחוּט עֵרֶב, יֶשׁ בּוֹ לְהַעֲלוֹת אֲרוּכָה: Zehn Grade von Unreinheiten gehen vom Mensehen aus. Wer bloss noch der Sühne ermangelt,27 Es sind dies נדה ,זבה ,זב, die Wöchnerin und der Aussätzige, die ausser טבילה und הערב שמש noch der Sühnopfer bedürfen (Vorb. 9). dem ist Heiliges verboten, Hebe und Zehnt jedoch erlaubt. Wird er ein Unreiner, der heute untergetaucht ist28 Vor dem Sonnenuntergang dieses Tages (Vorb. 9)., so ist ihm Heiliges und Hebe verboten,29 Selbst nur zu berühren. Zehnt jedoch erlaubt. Wird er durch einen nächtlichen Zufall unrein, so sind ihm alle drei verboten. Hat er einer Menstruirenden beigewohnt, so verunreinigt er das untere Lager in gleicher Weise wie die Oberdecke (beim Flüssigen).16 Es ist bloss ראשון לטומאה vgl. Vorb. 34. Wird er ein Flüssiger, der bloss zwei Wahrnehmungen gehabt, so verunreinigt er Lager und Sitz und muss in Quellwasser untertauchen,30 Während andere Unreine sich auch in einer anderen Wassersammlung (מקוה) reinigen können (vgl. m. Komment. zu Lev. 11, 36). ist aber frei vom Opfer.31 Er muss jedoch 7 reine Tage zählen (Lev. 15, 13). Hatte er drei Wahrnehmungen, so ist er auch zum Opfer verpflichtet. Wird er ein Aussätziger, der bloss eingeschlossen wird,32 Nach Lev. 13, 4 f. verunreinigt er (ein Haus) durch Hineingehen,24 Nach Vorb. 28. Diese Vorschrift gilt aber nicht für die „Zählungstage“ des Aussätzigen, oben Note 5. ist aber frei von der Pflicht, sein Haar wild wachsen zu lassen, die Kleider einzureissen,33 Lev. 13, 45. sich scheren zu lassen und Vögel zu bringen;34 Lev. 14, 4; 8f. wird er aber entschieden als Aussätziger erklärt, so ist er zu allem Obigen verpflichtet. Sondert sich von ihm ein Glied ab, woran nicht gehörig Fleisch ist, so verunreinigt es35 Das Glied. beim Berühren und Tragen,36 Ist aber gar kein Fleisch daran, so verunreinigt es nicht. aber nicht durch Bedachung. Ist gehörig Fleisch daran, so verunreinigt es beim Berühren und Tragen und durch Bedachung. Gehörig Fleisch ist ein Quantum, das am Gliede heilbar war. Rabbi Jehuda sagt: Wenn an einer Stelle so viel Fleisch vorhanden ist, dass man37 Wenn man das Fleisch in lauter Fäden von solcher Dicke zerschnitte. damit in der Dicke eines Einschlagfadens38 Der doppelt so dick ist als ein Zettelfaden. das Glied umgeben könnte, so genügt dies, um Heilung zu bewirken.
עֶשֶׂר קְדֻשּׁוֹת הֵן, אֶרֶץ יִשְׂרָאֵל מְקֻדֶּשֶׁת מִכָּל הָאֲרָצוֹת. וּמַה הִיא קְדֻשָּׁתָהּ, שֶׁמְּבִיאִים מִמֶּנָּה הָעֹמֶר וְהַבִּכּוּרִים וּשְׁתֵּי הַלֶּחֶם, מַה שֶּׁאֵין מְבִיאִים כֵּן מִכָּל הָאֲרָצוֹת: Zehn Heiligkeitsgrade gibt es: Das Land Israel ist heilig vor allen andern Ländern. Worin besteht dessen Heiligkeit? Darin, dass man von ihm das Omer-Opfer,39 Lev. 23, 10. die Erstlinge40 Deut. 26, 2. und die zwei Brote41 Lev. 23, 17. darbringen kann, was bei allen andern Ländern nicht der Fall ist.
עֲיָרוֹת הַמֻּקָּפוֹת חוֹמָה מְקֻדָּשׁוֹת מִמֶּנָּה, שֶׁמְּשַׁלְּחִים מִתּוֹכָן אֶת הַמְּצֹרָעִים, וּמְסַבְּבִין לְתוֹכָן מֵת עַד שֶׁיִּרְצוּ. יָצָא, אֵין מַחֲזִירִין אוֹתוֹ: Mit Mauern42 Seit der Eroberung des Landes durch Josua. Dass auch die Stadt Schomron zu diesen Städten gehört, ersieht man aus 2. Kön. 7, 3, vgl. תרע׳׳א. umgebene Städte sind heiliger, indem man aus ihnen die Aussätzigen ausweisen muss, und eine Leiche zwar darin so lange umhergetragen werden darf, bis man sie bestatten will;43 Sie darf nach Maimonides auch in der Stadt bestattet werden, wiewohl in der Regel die Begräbnisplätze von der Stadt entfernt lagen, M. Baba batra 2, 9. ist sie aber einmal hinausgekommen, so darf man sie nicht wieder hineinbringen.
לִפְנִים מִן הַחוֹמָה מְקֻדָּשׁ מֵהֶם, שֶׁאוֹכְלִים שָׁם קָדָשִׁים קַלִּים וּמַעֲשֵׂר שֵׁנִי. הַר הַבַּיִת מְקֻדָּשׁ מִמֶּנּוּ, שֶׁאֵין זָבִים וְזָבוֹת, נִדּוֹת וְיוֹלְדוֹת נִכְנָסִים לְשָׁם. הַחֵיל מְקֻדָּשׁ מִמֶּנּוּ, שֶׁאֵין גּוֹיִם וּטְמֵא מֵת נִכְנָסִים לְשָׁם. עֶזְרַת נָשִׁים מְקֻדֶּשֶׁת מִמֶּנּוּ, שֶׁאֵין טְבוּל יוֹם נִכְנָס לְשָׁם, וְאֵין חַיָּבִים עָלֶיהָ חַטָּאת. עֶזְרַת יִשְׂרָאֵל מְקֻדֶּשֶׁת מִמֶּנָּה, שֶׁאֵין מְחֻסַּר כִּפּוּרִים נִכְנָס לְשָׁם, וְחַיָּבִין עָלֶיהָ חַטָּאת. עֶזְרַת הַכֹּהֲנִים מְקֻדֶּשֶׁת מִמֶּנָּה, שֶׁאֵין יִשְׂרָאֵל נִכְנָסִים לְשָׁם אֶלָּא בִשְׁעַת צָרְכֵיהֶם, לִסְמִיכָה לִשְׁחִיטָה וְלִתְנוּפָה: Innerhalb der Mauern (Jerusalems) ist der Raum noch heiliger, denn daselbst darf man leichter Heiliges44 Hochheilig sind Ganzopfer, Sündopfer, Schuldopfer, Speiseopfer und die am Wochenfeste dargebrachten Gemeindefriedensopfer; dagegen sind Dank- und Friedensopfer, Erstgeburten, Pesachopfer und Viehzehnten sowie Erstlinge leichtere Heiligtümer. und zweiten Zehnt essen. Der Tempelberg45 Ein Platz von 500 Ellen im Quadrat, auf welchem der Tempel stand (s. Middot 2, 1). Dieser Platz entspricht dem Lager der Leviten in der Wüste. ist noch heiliger, denn diesen dürfen keine Flüssigen , keine am Blutfluss leidenden oder menstruierenden Frauen und keine Wöchnerinnen46 Zu diesen gehört auch der Polluierte (בעל קרי). betreten. Der Zwinger47 Ein Raum innerhalb des Tempelberges, der in M. Middot 2, 3 näher bezeichnet ist. ist noch heiliger; denn dort darf kein Nichtisraelit47a Nach Josephus ant. XV 11, 5 stand dort auf einer steinernen Mauer geschrieben, dass jedem Nichtjuden der Eintritt bei Todesstrafe verboten sei (vgl. auch Jos. bel. V 5, 2; VI 2, 4 und Philo Leg. ad Caj. 31). Die durch Clermont-Ganneau 1871 entdeckte griechische Inschrift lautete: „Kein Fremder (ἀλλογενής, von anderem Volke) darf innerhalb des Gitterwerks und der Umwallung um das Heiligtum eintreten. Wer betroffen würde, der hätte es selbst verschuldet, dass der Tod ihm nachfolge“. Vgl. Grätz, Gesch. III, 225. und kein an Toten Verunreinigter hinkommen.48 Nach rabbinischer Bestimmung (vgl. Joma 44 b). Über die Thoravorschrift vgl. Vorb. 37. Der Frauen-Vorhof49 Die genauere Bezeichnung dieses Raumes in Middot 2, 5. עֶזְרַת ist zu punktieren nach תיו״ט Middot 2, 6. ist noch heiliger; denn da darf kein Unreiner, der heute untergetaucht ist,28 Vor dem Sonnenuntergang dieses Tages (Vorb. 9). eintreten,50 Dies ist eine Verordnung des Königs Josaphat, nach Pesachim 92 a. doch ist man deswegen kein Sündopfer schuldig. Der Israeliten-Vorhof51 Vgl. Middot 2, 5—6. ist noch heiliger, denn diesen darf keiner betreten, welcher noch der Sühne ermangelt,52 Selbst ein Reiner, der keine Sühnopfer schuldig war, durfte dort nicht eintreten, ohne vorher gebadet zu haben, doch ist letzteres nur rabbinische Bestimmung, Joma 30a. und man ist deshalb ein Sündopfer schuldig.53 Der Unreine, der diesen Raum aus Versehen betreten hat, vgl. Lev. 5, 2 ff. Der Priester-Vorhof51 Vgl. Middot 2, 5—6. ist noch heiliger,48 Nach rabbinischer Bestimmung (vgl. Joma 44 b). Über die Thoravorschrift vgl. Vorb. 37. denn kein Jisraël (Nichtpriester) darf dahin kommen, ausser wenn er es nötig hat, um (beim Opfer) die Handauflegung, Schlachtung oder Schwingung vorzunehmen.
בֵּין הָאוּלָם וְלַמִּזְבֵּחַ מְקֻדָּשׁ מִמֶּנָּה, שֶׁאֵין בַּעֲלֵי מוּמִין וּפְרוּעֵי רֹאשׁ נִכְנָסִים לְשָׁם. הַהֵיכָל מְקֻדָּשׁ מִמֶּנּוּ, שֶׁאֵין נִכְנָס לְשָׁם שֶׁלֹּא רְחוּץ יָדַיִם וְרַגְלָיִם. קֹדֶשׁ הַקֳּדָשִׁים מְקֻדָּשׁ מֵהֶם, שֶׁאֵין נִכְנָס לְשָׁם אֶלָּא כֹהֵן גָּדוֹל בְּיוֹם הַכִּפּוּרִים בִּשְׁעַת הָעֲבוֹדָה. אָמַר רַבִּי יוֹסֵי, בַּחֲמִשָּׁה דְבָרִים בֵּין הָאוּלָם וְלַמִּזְבֵּחַ שָׁוֶה לַהֵיכָל, שֶׁאֵין בַּעֲלֵי מוּמִין, וּפְרוּעֵי רֹאשׁ, וּשְׁתוּיֵי יַיִן, וְשֶׁלֹּא רְחוּץ יָדַיִם וְרַגְלַיִם נִכְנָסִים לְשָׁם, וּפוֹרְשִׁין מִבֵּין הָאוּלָם וְלַמִּזְבֵּחַ בִּשְׁעַת הַקְטָרָה: Der Raum zwischen der Vorhalle und dem Altar54 Der Ausdruck, wie Joël 2, 16. ist noch heiliger48 Nach rabbinischer Bestimmung (vgl. Joma 44 b). Über die Thoravorschrift vgl. Vorb. 37., denn dahin dürfen keine fehlerhaften Priester und keine mit wild wachsendem Haupthaare kommen. Der Tempel55 Ebenso auch die Vorhalle. ist noch heiliger, denn dahin darf niemand kommen, der nicht vorher seine Hände und Füsse gewaschen hat.56 Ebenso kein Priester, der Wein getrunken hat oder nicht mit den priesterlichen Gewändern bekleidet ist. Das Allerheiligste ist heiliger als jene (genannten Räume), denn dies darf bloss der Hohepriester am Versöhnungstage zur Zeit des Dienstes betreten.57 Nach Lev. 16, 2ff. Es sagt R. Jose: In fünf Dingen ist der Raum zwischen der Vorhalle und dem Altar dem Tempel gleich, nämlich dass kein fehlerhafter Priester, keiner mit wild wachsendem Haupthaar, keiner, der Wein getrunken hat, und keiner, der nicht Hände und Füsse gewaschen hat,58 Nach Tosefta ist dies die Ansicht der חכמים, und R. Meïr ist ihr Controversant. Doch durften die Priester jedenfalls dort hinkommen, um Hände und Füsse zu waschen, da das Waschbecken dort seinen Platz hatte (Exod. 30, 18). dahin kommen darf, und ferner, dass man sich während der Opferung des Räucherwerks59 Auch während der Räucherung im Allerheiligsten am Versöhnungstage; nach dem ersten Tanna dagegen brauchte man sich während dieser Zeit nur vom Tempel zu entfernen. auch von dem Raume zwischen der Vorhalle und dem Altar fernhalten muss.60 Dass es nach M. 6 nur 10 Heiligkeitsgrade gibt, während nachher 11 aufgezählt werden, kann entweder darin seinen Grund haben, dass der Mischnalehrer, der im heiligen Lande weilte, den ersten Grad (ארץ ישראל) nicht mitzählte, oder dass die Zahl 10 von R. Jose herrührt, der den Tempel mit בין האולם ולמזבח gleichstellt. Merkwürdig ist, dass in M. 1—4 auch 11 טומאה-Grade aufgezählt werden.